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Straubinger Brauereien und Wirtshäuser
9. Juli bis 13. Oktober 2002 (verlängert bis 3. November 2002) Mit Brauereien und Wirtshäusern sowie deren Entwicklung in Straubing nach 1800 wird ein wesentlicher Bereich altbayerischer Alltags- und Lebenskultur zum Thema gemacht. Wenn auch um 1800 in Straubing zahlreiche Branntwein- und Weinschenken bestanden, hatte sich Bier seit dem 16. Jahrhundert zum Hauptgetränk entwickelt, so bemerkte der Straubinger Bierbrauer Franz Xaver Ludsteck 1809: „Bier (ist)unser National-Getränk (und) dient zum allgemeinen Gebrauch, ist sogar unentbehrliches Bedürfniß geworden, für die niedere arbeitsame, und arme Menschen-Klasse muß es sogar nicht selten zu ihrer Nacht, ja gar oft zu ihrer Mittags-Suppe dienen, ...“ Was das Braugewerbe betrifft, bot Straubing durch die Rohstoffnähe und seine Funktion als Handelsplatz und Regierungssitz beste Voraussetzungen. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1104. Die älteste urkundlich faßbare Brauerei ist die des 1368 gegründeten Karmelitenklosters (1374) , gefolgt von der 1408 genannten Braustätte des Mettener Klosters am Steinerthor, wo sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Röhrl-Brauerei etablierte. Bis ins 16. Jh. etablierten sich vier bürgerliche Braustätten, die Eigenbier bzw. im Auftrag anderer Bier brauten, während die bräuenden Wirte (die Brauer mit dem kleinen Geschirr) nur für den Eigenbedarf brauten. Ihrer gab es annähernd 25. Diese 25 Brauereien blieb bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts erhalten. Die Brauereien selbst waren Handwerksbetriebe, die sich an den stark frequentierten Straßen und Plätze befanden und mit ihren mächtigen Bauten das Stadtbild teils bis heute prägen. Ausgeschenkt wurde das Bier in den eigenen Wirtschaften oder über selbständige Wirte. Technische Neuerungen und rechtliche Bestimmungen zogen ab dem frühen 19. Jahrhundert weit reichende Änderungen nach sich. Damit verbunden war die Entwicklung vom häuslich handwerklich gebrauten Bier, hin zum industriell gefertigten Bier. Diese Entwicklungen, Stichworte sind u.a. Aufhebung des Bierzwangs (1799), Einsatz von Dampfmaschinen und Elektrizität (in Straubing seit 1864) sowie der Kühltechnik (nach 1876) stürzten in Verbindung mit der ab 1800 in Etappen voranschreitenden Liberalisierung des Gewerbewesens die Brauereien in Bayern, wie in Straubing in eine Krise, an deren Ende ein bis heute nicht abgeschlossener Konzentrationsprozess steht. Während einige wenige Brauereien, wie Neumayer und Dietl, gegen Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Straubing Großbrauereien außerhalb des mittelalterlichen Stadtkerns errichteten, wurden andere Brauereien in Wirtshäuser umgewidmet. Mit der Gewerbefreiheit von 1868, die die Konkurrenz zu Landbrauereien verstärkte, begann für die Brauereien, die bis dato das Brauereisterben überstanden hatten, eine Blütezeit. Doch auch sie unterlagen im 20. Jahrhundert einem Konzentrationsprozess. So zählte Straubing 1847 noch 24 Brauereien, 1861 nur mehr 15, 1900 nur mehr 10, 1921 nur mehr acht, 1931/32 nur noch sechs. Mit der endgültigen Schließung der Dietl-Brauerei 1986 bestehen in Straubing derzeit allein noch die Karmelitenbrauerei und die Brauerei der Gebrüder Röhrl, die im 19. Jahrhundert eher zu den kleineren Brauereien gezählt hatten. Sie haben den in Straubing eher spät einsetzenden Industrialisierungsprozess überstanden. Parallel zum Bevölkerungswachstum der Stadt entstanden neue Wirtschaften, aber auch repräsentative Hotel- und Restaurantbetrieb, die die Gastronomie in Straubing langfristig veränderten. Mit der Verordnung von 1806, dass Brauer in ihren Gärten Bier schenken durften, entstanden zahlreiche Sommerkeller. Bereits 1828 führten neun Bierbrauer, darunter Josef Neumayer und Joseph Loichinger ein solches Sommerkelleranwesen. Straubinger Brauhandwerk vor und nach 1800 Einzelne Brauereien: Dietl, Neumayer, Röhrl, Karmeliten, Redlbacher Brauen einst und jetzt Bierwerbung Wirtshaus und Stadtbild Flaschenbier und Gassenschenke Wirtshausunterhaltung Wein und Branntwein Gast-Häuser und Hotels Ausländische Küche Imbiss in Straubing Begleitpublikation Straubinger Brauereien und Wirtshäuser (= Katalog Gäubodenmuseum 29). Straubing 2002. (vergriffen) |